Beweggründe - MiPerdida
Miperdida
Beweggründe
mi perdida (spanisch) - übersetzt: mein Verlust
Eine Frau verliert durch Erkrankungen, darauffolgenden Opera-tionen und nach oftmals langem Leidensweg nicht nur IHRE Organe. Sie erlebt den Verlust ihrer Unversehrtheit, ihrer weib-lichen Identität, der Fortpflanzungsfähigkeit sowie Veränderungen des Selbstbildes und des Selbstwertes. Die operative Entfernung der Eierstöcke, der weiblichen Keimdrüsen (Äquivalent zu den männlichen Hoden), wird häufig noch sowohl von der Gesellschaft von als auch von Medizinern bagatellisiert und die Folgen für die betroffenen Frauen verharmlost. Differenzierte Aufklärung vor dem Eingriff und verantwortungsvolle Langzeit-Nachversorgung haben leider noch Seltenheitswert - in Anbetracht der nach einer weiblichen Kastration auftretenden Beeinträchti-gungen für Körper, Seele und Psyche mit zum Teil verheerenden Auswirkungen. Art und Ausmaß der Spätfolgen sind genauso individuell wie wir Frauen selbst!
In Zeiten der Hormonersatztherapie, sofern diese hinsichtlich vorausgegangener Erkrankung überhaupt zum Einsatz kommen darf, wird von behandelnden Ärzten/Ärztinnen und Operateuren/
Operateurinnen die Auswirkung dieser radikalen Operation auf das menschliche Hormonsystem als "gut zu behandeln" dargestellt. In der Realität sieht die Situation betroffener Frauen zumeist anders aus: das Auftreten von Depressionen, Dyspareunie, Sexualstö-rungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schilddrüsenerkrank-ungen, Störungen der Nebennierenrindenfunktion u.s.w. nach diesem massiven Eingriff in Körper und Hormonsystem ist keine Seltenheit! Jedoch werden diese später auftretenden Erkrank-ungen häufig nicht mit der Kastration in Verbindung gebracht, selektiv betrachtet und entsprechend behandelt - letzteres nur mit mäßigem Erfolg. Was all dies für die betroffenen Frauen in ihrer Leiblichkeit, Partnerschaft, Sexualität und sozialen Teilhabe bedeutet, ist für Nicht-Betroffene kaum nachvollziehbar.
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